Die Bezeichnung „Nachhaltigkeit“ breitet sich in rasantem Tempo in allen erdenklichen Lebensbereichen aus.
Immer mehr Firmen verwenden nicht nur für Ihre Produkte oder Dienstleistungen diese beliebte Bezeichnung sondern werden oft selbst daran gemessen.
Aber bei weitem wird die Bedeutung von Nachhaltigkeit nicht von allen richtig verstanden und die dringend erforderliche Anwendung deshalb im Alltag nicht gelebt. Nur wenige informieren sich detailliert darüber und noch wenigere unterhalten sich darüber!


„ Nachhaltigkeit ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass zukünftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“ (Brundtland, 1987)
Die Grundlage war damit gelegt für das Drei-Dimensionen-Konzept, welches am Erdgipfel von Rio de Janeiro 1992 (Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung) vorgestellt und zum internationalen Leitbild erklärt wurde. Es beinhaltet die ganzheitliche Vernetzung von Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft.

Wie aber sieht es bei uns selber aus? Wie leben wir als Teil der Gesellschaft die Nachhaltigkeit in unserem Alltag? Als Dritte Dimension neben Wirtschaft und Umwelt liegt es an jedem von uns, das Prinzip der Nachhaltigkeit nicht nur zu verstehen, sondern durch deren Integration im Alltag und durch unser Handeln zukünftigen Generationen ein Vorbild zu sein.
Wie das geht? Die nachfolgenden Tipps sollen Anregungen sein, wie Sie selber dazu beitragen können, dass Nachhaltigkeit auch in Zukunft nicht nur für uns sondern auch für unsere Nachhkommen selbstverständlich ist.
- Erkundigen Sie sich vor dem Kauf eines Produktes nach dessen Herkunft und Inhaltsstoffe. Was nicht in der Region wächst respektive produziert wird, ist meist mit einer unnötigen Belastung der Umwelt verbunden.
- Entscheiden Sie sich für biologisch produzierte Produkte. So verhindern Sie das Konsumieren von belastenden Giftstoffen.
- Erkundigen Sie sich, welches Gemüse und welche Früchte Saison haben. Verzichten Sie zum Beispiel auf Erdbeeren im Herbst und Winter oder auf Trauben im Frühling! Infos findet man im Saisonkalender.
- Kaufen Sie in Ihrer Region ein und verhindern Sie damit unnötige Umweltbelastungen durch Einkäufe mit dem Auto.
- Erkundigen Sie sich auch in Kantinen oder beim Take Away nach Gerichten, welche nachhaltig produziert sind.
- Verringern Sie den Anteil an tierischen Produkten. Vor allem Fleisch hat oftmals eine sehr schlechte Ökobilanz. Auch hier gilt: Regionale und Biologische Produkte konsumieren.
- Wenn Sie Frischware kaufen, reduzieren Sie automatisch den Abfall durch unnötige Verpackungen.
- Bereits erhitzte Produkte verringern nicht nur die gesunden Nährstoffe, sondern benötigen auch viel Energie für deren Produktion.
- Bereits die Wahl des Verkehrsmittels trägt zu einem nachhaltigen Lebensstil bei. Denken Sie bei der Wohnungswahl oder bei der Wahl des Arbeitsplatzes daran.
- Machen Sie die Rechnung: Halbtaxabo oder GA zahlen sich oft aus im Vergleich zu einem eigenen Auto. Sie kommen meist auch entspannter und ohne Stau ans Ziel. So sparen Sie nicht nur Geld, sondern reduzieren in vielfacher Hinsicht Umweltbelastungen. Die Kombination von GA und Carsharing wäre vielleicht auch etwas für Sie.
- Versuchen Sie es mit einer Fahrgemeinschaften. Das spart nicht nur Kosten, sondern reduziert gleichzeitig das immer grösser werdende Problem von Stau auf den Strassen. Achten Sie sich einmal darauf, wie viele Autos nur mit einer Person besetzt sind!
- Wenn es denn ein Auto sein muss, dann reduzieren Sie die Fahrten auf das Minimum, setzen Sie auf umweltfreundliche Technologien und fahren Sie umweltschonend.
- Die grösste Belastung durch Strassenverkehr wird übrigens im Freizeitverkehr verursacht. Denken Sie daran, wenn Sie ihr nächstes Wochenende planen.
So wurde erst kürzlich zur Förderung der Nachhaltigkeit das NNBS Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz gegründet.
Zum Nachhaltigen Bauen zählt auch massgebend der Energieverbrauch (www.energieschweiz.ch) sowohl beim Bau eines Gebäudes wie bei dessen Nutzung. Auch der bewusste Umgang mit verschiedenen Ressourcen, zum Beispiel Wasser, trägt massgebend zum nachhaltigen Bauen bei.
- Muss es immer das neueste Gerät sein? Oft werden Dinge ersetzt, die noch über eine lange Zeit hinweg gute Dienste geleistet hätten. Seien Sie der jungen Generation ein Vorbild. Denn viele Jugendliche wachsen heute im Glaube auf, man sei weniger Wert ohne das neueste Gerät in der Tasche.
- Werfen Sie nicht einfach Dinge weg, sondern denken Sie an jene Menschen, die sich in Brockenhäusern oder in Second Hand Shops für wenig Geld gebrauchte Sachen leisten können. Zudem engagieren sich viele dieser Stätten für soziale Projekte.
- Besuchen Sie selber wieder einmal ein Brockenhaus, wenn Sie etwas benötigen. Viele Waren sind dort oft einwandfrei und noch lange brauchbar.
- Erkundigen Sie sich, woher das Produkt stammt, welches Sie kaufen möchten. Viele Produkte haben einen Weg um die halbe Welt hinter sich und damit umweltschädliche Spuren hinterlassen. Unterstützen Sie das nicht weiter.
- Denken Sie immer vor dem Kauf eines Produktes nach, ob Sie dieses Ding wirklich brauchen, ob sie es nutzen werden, ob sie es horten wollen, reinigen, abstauben, lagern oder ob sie es vielleicht nur zur Ersatzbefriedigung kaufen. Oft ist gerade der letzte Punkt einer der Hauptgründe für unnötigen Konsum!
- Engagieren Sie sich in der Nachbarschaft oder in der Gemeinde für nachhaltige und gemeinnützige Projekte (Nachbarschaftshilfe, Bazar, Begegnungen, Wanderungen und vieles mehr).
Wie nachhaltig leben Sie? Was ist ihr persönliche Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Alltag?
Ich und alle Leser dieses Blogs freuen sich auf viele anregende Kommentare und noch viel mehr Ideen für ein nachhaltiges Leben in der Schweiz.
Es ist interessant eure Meinung hier zu verfolgen. Ich finde es sehr wichtig die Nachhaltigkeit ständig im Fokus zu haben.
http://blog.rwth-aachen.de/lehre/2013/07/08/mit-der-ingenieure-ohne-grenzen-challenge-nachhaltiges-handeln-lehren/
Danke einmal mehr für die zahlreichen konkreten Inputs!!!
Ein besonderes Detail zum Thema Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft:
Jedes Jahr im Dezember werden die Weihnachtsbäume mit Frachtschiffen auf die Insel Island gebracht. Grund: Nachhaltigkeit gab’s im Wortschatz und in der Kultur der Wikinger nicht. Vor mehreren hundert Jahren hatte das draufgängerische Volk nämlich die gesamte Insel Island kahlgerodet um neue Kriegsschiffe zu bauen … bis heute sind die Folgen mit den Tannenbaum-Importen spürbar …